2017/01/23

Meine (Überlebens-)Strategien im Alltag TEIL 2

Und hier folgt der zweite Teil über meine (Überlebens-)Strategien im Alltag. Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen! :)

etwas Schönes und Entspannendes tun:

Jedes Mal, wenn eine unangenehme Situation oder ein wichtiger Termin ansteht, ist es für mich sehr wichtig, dass ich mir vorweg noch einmal eine kleine Auszeit vom Alltag nehme und in dieser Zeit etwas Schönes und Entspannendes mache, um so die ganze Sache möglichst ruhig und entspannt angehen zu können. Ich lese dann gerne ein Buch, bade in einem extra dafür besorgten Badezusatz oder schaue mir gemeinsam mit Marc noch eins, zwei Folgen von unseren derzeitigen Lieblingsserien auf dem Laptop an.

sich belohnen:

Genauso wichtig , wie vor einer unangenehmen Situation oder einem wichtigen Termin noch einmal eine kleine Auszeit vom Alltag zu nehmen und etwas Schönes und Entspannendes zu tun, ist es für mich, dass ich mir hinterher eine kleine Belohnung in Aussicht stelle, um nicht nur etwas motivierter an die ganze Sache heran gehen zu können, sondern um so auch etwas zu haben, worauf ich mich freuen kann. Oft wünsche ich mir dann einen gemeinsamen Spiele- oder Filmabend mit Marc oder eine Pizza von unserem Lieblingsitaliener zu bestellen. Manchmal gönne ich mir auch ein neues Hörspiel oder ein neues Buch.

Gesprächsthemen überlegen:

Da es mir sehr schwer fällt mich mit jemanden über so belanglose Dinge wie zum Beispiel das Wetter oder den Job zu unterhalten und in solchen Momenten dann von meiner Seite aus meistens eher betretenes Schweigen herrscht, da ich einfach nicht weiß, was ich sagen soll, überlege ich mir jedes Mal, wenn ich mich zum Beispiel mit meiner besten Freundin treffe, vorweg ein paar Gesprächsthemen, über die ich mich mit ihr unterhalten könnte. Meistens, was ich in der letzten Zeit alles so erlebt habe. So habe auch ich die Möglichkeit, etwas zu dem Gespräch beizutragen.

auf die Nase oder den Mund schauen:

Mittlerweile mache ich mir, was den Blickkontakt bei Gesprächen betrifft, nicht mehr als zu viel Stress. Besonders nicht bei Menschen, die ich gut kenne, wie zum Beispiel bei meiner Familie oder auch bei meiner Ergotherapeutin. Diese wissen einfach, dass ich das unangenehm finde und dass ich es nicht böse meine, wenn ich ihnen, während wir uns unterhalten, nicht in die Augen sehe oder sogar ganz wegschaue. Jedoch gibt es immer mal wieder Situationen im Leben, in denen genau das wichtig ist, wie zum Beispiel bei einem wichtigen Gespräch wie einem Vorstellungsgespräch. In solchen Situationen versuche ich dann meinem Gesprächspartner auf die Nase oder den Mund zu schauen, anstatt direkt in die Augen. Das sieht dann fast so aus, als ob ich meinem Gegenüber tatsächlich in die Augen schauen würde. Jedoch ist es so für mich deutlich angenehmer.

Situation kurzzeitig verlassen:

Immer, wenn es mir zum Beispiel während eines Restaurantbesuchs oder einer Geburtstags- oder Familienfeier wieder mal viel zu laut, bunt und wuselig werden sollte, dann hilft es mir sehr in solch einem Moment, einfach die Situation kurzzeitig zu verlassen und zum Beispiel auf die Toilette zu gehen (das geht immer!) oder einmal kurz draußen etwas frische Luft zu schnappen und sich die Beine etwas zu vertreten. Das Selbe mache ich übrigens auch oft, wenn ich zum Beispiel gerade zuhause in der Küche am Kochen oder Backen bin und irgendwie nichts gelingen mag, dann lasse ich oft für einen kurzen Augenblick alles stehen und liegen und wechsel bewusst den Raum, um einmal kurz durchzuatmen und danach weiterzumachen, wo ich aufgehört habe, oder sogar eventuell noch einmal ganz von vorne anzufangen.

sich eine Aufgabe suchen/etwas zu tun haben:

Ebenfalls als sehr hilfreich hat es sich im Laufe der Zeit erwiesen, wenn ich mir auf Geburtstags- und Familienfeiern eine Aufgabe suche, die mir Spaß macht, wie zum Beispiel Fotos mit meiner digitalen Spiegelreflexkamera machen, dem Gastgeber helfen, den Tisch abzuräumen und die Küche aufzuräumen oder auch mit den Kindern zu spielen und herumzualbern. So bin ich ebenfalls nicht so vielen negativen Reizen ausgesetzt und kann der einen oder anderen unangenehmen Unterhaltung ein bisschen aus dem Weg gehen.

sich komplett zurückziehen:

Manchmal gibt es Momente, in denen hilft es nur, wenn ich mich für eine gewisse Zeit an einen ruhigen und vertrauten Ort komplett zurückziehen kann, da ich in solchen Momenten nur am „overloaden“ bin und von einen Meltdown in den nächsten schliddere. In solchen Momenten mache ich es mir dann am liebsten in meinem Bett gemütlich und lese ein gutes Buch oder höre einfach nur Musik. Danach sieht die Welt meistens schon wieder ganz anders aus. Wichtig ist hierbei jedoch, dass ich in solchen Momenten möglichst ungestört Zeit für mich alleine verbringen kann. Denn jeder noch so kleine Reiz, sei es nur eine kurze Unterhaltung oder eine Berührung, kann mich direkt wieder zurück in einen Overload oder in einen Meltdown katapultieren.

Musik hören:

Mein MP3-Player bzw. mein Smartphone ist für mich mittlerweile unverzichtbar für jede Bus- und Bahnfahrt geworden. Wie heißt es gleich noch so schön? Musik an, Welt aus. Das trifft auch auf mich zu. Wenn ich die Kopfhörer in meine Ohren stecke und die Liste mit meinen Lieblingsliedern rauf und runter höre, gelingt es mir immer wieder, mich komplett von meiner Umwelt abzuschotten. Das macht eine Fahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in einer Großstadt wie Hannover mit all den vielen Menschen um mich herum viel erträglicher. Außerdem kann ich so oft Situationen umgehen, in denen ich Smalltalk halten muss. Denn mit Kopfhörern in den Ohren werde ich selten von anderen Menschen angesprochen. Sowieso vergeht kein Tag, an dem ich nicht Musik höre. Ganz egal, ob beim Abwaschen, beim Duschen, beim Autofahren, beim Schreiben oder auch einfach nur so. Die Musik ist seit vielen Jahren mein täglicher Begleiter.

Zeit mit lieben Menschen verbringen:

Auch wenn der Kontakt zu anderen Menschen für mich oftmals sehr anstrengend ist und ich diesen aufgrund dessen leider nur sehr wohl dosiert ertrage, gibt es mir letztendlich doch immer sehr viel Kraft und Halt Zeit mit lieben Menschen zu verbringen. Vor allem, wenn ich mich mit meiner besten Freundin treffe und einfach mit ihr nur über Gott und die Welt schnacke, fühle ich mich hinterher immer unglaublich stark und mutig. So gelingt es mir immer wieder auf das Neue für mich unagenehme Situationen und wichtige Termine, die in den darauffolgenden Tagen und Wochen anliegen, zu meistern. Während ich mich anfangs noch mit ihr am liebsten an Orten getroffen habe, die ich gut kenne oder an denen wir für uns alleine sind, traue ich mir heute auch mal zu, gemeinsam mit ihr neue Orte zu besuchen, wie zum Beispiel ein neues Café oder ein neues Restaurant. Und das sogar ganz spontan!

Habt ihr auch solche (Überlebens-)Strategien entwickelt, die euch den Alltag ein kleines bisschen erleichtern? Wenn ja, dann erzählt doch mal welche. Das würde mich sehr interessieren. :)

Nadine

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