2017/02/27

Abenteuer Medizinische Hochschule Hannover

Vor ein paar Tagen war ich in der Medizinischen Hochschule Hannover zu Besuch, um bei mir eine funktionelle Magnetresonanztomografie (fMRT) durchführen zu lassen. Doch keine Sorge: Mir geht es gut. Die Messung wurde im Rahmen einer wissenschaftlichen Studie zu dem Thema „Multimodale Wahrnehmung“ durchgeführt, zu der ich kurz vor Weihnachten von der Medizinischen Hochschule per Post eingeladen wurde. Hierfür wurden vorrangig Menschen mit Schizophrenie, Menschen mit Asperger-Syndrom und Menschen mit Synästhesie gesucht. Ich habe nämlich, als ich dort vor etwas über vier Jahren meine Autismus-Diagnose im Rahmen der Asperger-Sprechstunde für Erwachsene erhalten habe, angegeben, dass ich gerne bei anstehenden wissenschaftlichen Studien kontaktiert werden möchte, um gegebenfalls daran teilzunehmen.

Radiologie Medizinische Hochschule Hannover

In der Radiologie der Medizinischen Hochschule angekommen, habe ich dort als erstes einen Mehrfachwahl-Wortschatz-Intelligenztest beantworten müssen. In diesem Test ging es darum, immer aus fünf ähnlich klingenden Worten, das Wort zu finden, welches tatsächlich existiert. Ich muss gestehen, ich kann leider im Nachhinein keine Beispiele mehr aus dem Test wiedergeben, da dieser doch sehr komplex gewesen ist. Doch in diesem Wikipedia-Artikel sind folgende drei Beispiele zu finden:

Oher – Ohr – Ehr – Ereh – Hor
Sukiff – Fasek – Siuke – Fiskus – Fuske
Nadir – Ridan – Nailer – Radin – Nidar

Danach ging es dann in die Röhre. Hierfür wurde ich, nachdem ich es mir auf der Liege gemütlich gemacht habe, mit einer MRT tauglichen Brille, Kopfhörern, einer Maske, einem Notfallknopf und einer Decke ausgestattet. Das muss wirklich lustig ausgesehen haben. Außerdem habe ich jeweils einen Drücker in meine rechte und in meine linke Hand bekommen. Denn während der Messung wurden mir mehrere kurze Videosequenzen vorgespielt, in denen einen Sprecherin Begriffe wie zum Beispiel „Hund“ oder „Tisch“ gesagt hat. Ich sollte dann daraufhin entscheiden, ob die genannten Begriffe lebendig oder nicht lebendig sind und mithilfe der Drücker in meinen Händen darauf antworten. Rechts stand für lebendig und links für nicht lebendig. Außerdem wurden noch ein paar Aufnahmen von meinem Kopf gemacht, bei denen ich einfach nur mit geschlossenen Augen weiterhin ruhig liegen bleiben sollte. Und das war es auch schon. Insgesamt lag ich 45 Minuten in der Röhre. Zum Schluss durfte ich noch die entstandenen Aufnahmen von meinem Kopf auf dem Computer im Raum nebenan ansehen und den beiden Versuchsleitern die eine oder andere Frage zu der wissenschaftlichen Studie stellen.

Das war ein richtiges kleines Abenteuer! Ich fand es wirklich spannend mal hinter die Kulissen schauen zu dürfen. Zudem bin ich so, so stolz auf mich, dass ich mich trotz all meiner Ängste getraut habe, an der wissenschaftlichen Studie teilzunehmen.

Anfang des neuen Jahres ist übrigens dieses wunderschöne Sternenlicht von dem kleinen Prinzen bei uns eingezogen und seitdem so gut wie jeden Abend im Einsatz. Es kann in orange, blau, grün oder abwechselnd leuchten. Auch am Abend nach dem Besuch in der Medizinischen Hochschule war es mal wieder im Einsatz, da es mir sehr hilft, vor allem abends nach einem langen Tag besser zur Ruhe zu kommen und mich entspannen zu können. Das ist fast ein bisschen wie snoezelen.

Sternenlicht Der kleine Prinz

Sternenlicht Der kleine Prinz

Sternenlicht Der kleine Prinz

Sternenlicht Der kleine Prinz

Nadine

2017/02/15

Über ein weiteres Lieblingsspiel, leckere selbstgebackene Berliner und das erste Mal Rummelpottlaufen - Unsere Woche an der Ostsee

Gleich am Dienstag nach den Weihnachtsfeiertagen haben Marc und ich uns wieder auf dem Weg in den hohen Norden gemacht, um für ein paar Tage seine Familie zu besuchen und mit ihnen gemeinsam den bevorstehenden Silvesterabend zu verbringen.

Dieses Jahr ist das Weihnachtsfest für Marc und mich übrigens ein ganz besonderes Weihnachtsfest gewesen. Marc und ich haben nämlich dieses Jahr das allererste Mal Heilig Abend und die zwei Weihnachtsfeiertage gemeinsam bei meiner Familie miteinander verbracht. Das gab es so bisher noch nie. Heilig Abend waren wir vormittags erst in einem kleinen Café frühstücken und haben dann abends gemeinsam mit meiner Schwester und meiner Oma, die auch bei meinen Eltern zu Besuch waren, die Bescherung und anschließend in kleiner gemütlicher Runde Raclette gemacht. Am ersten Weihnachtsfeiertag waren wir dann bei meiner Oma zum Abendessen eingeladen. Es gab schlesische Weißwurst mit Erbsenkraut, Kartoffeln und zerlassener Butter. Das ist das Lieblingsweihnachtsessen meines verstorbenen Opas gewesen. Und auch ich liebe es sehr! Danach haben wir seit langem mal wieder ein paar Runden Knack gespielt. Am zweiten Weihnachtsfeiertag war dann die restliche Familie zum traditionellen Pute essen bei meinen Eltern zu Besuch. Nach dem Essen haben wir dann alle zusammen noch mehrere Runden Mister Pups gespielt. Das Spiel haben meine beiden Cousins und meine kleine Cousine zu Weihnachten geschenkt bekommen und musste natürlich gleich ausprobiert werden. Doch auch wir Großen haben dabei ordentlich unseren Spaß gehabt.

Marc und ich

Weihnachtsbaum

Schmuckausgabe Harry Potter und die Kammer des Schreckens

Schlesische Weißwurst mit Erbsenkraut, Kartoffeln und zerlassener Butter

Mister Pups

Nun aber wieder zurück zum eigentlichen Post.

Genauso, wie letztes Jahr, herrschte die meiste Zeit oben an der Ostsee richtiges Shietwedder und anstatt den langersehnten Schneeflocken sind wieder einmal nur unzählige Regentropfen vom Himmel gefallen. Doch das war uns letztendlich auch egal. Marc und ich haben nach all dem Weihnachtstrubel einfach nur die freie Zeit gemeinsam miteinander genossen. Wir haben unser neues Spiel ausprobiert, welches wir uns gegenseitig zu Weihnachten geschenkt haben, beim alljährlichen Berliner backen geholfen und waren das erste Mal gemeinsam Rummelpottlaufen. Natürlich waren wir auch an unserem Lieblingsstrand zu Besuch. Doch seht selbst. Deshalb wünsche ich euch nun:

Viel Spaß beim Ansehen der vielen Bilder!

Gleich am Dienstag nach den Weihnachtsfeiertagen haben Marc und ich uns auf den Weg in den hohen Norden gemacht und auf der Autofahrt angefangen, unser neues Hörbuch „Ach, diese Lücke, diese entsetzliche Lücke“ von Joachim Meyerhoff zu hören. Wir mussten so lachen! Joachim Meyerhoff ist einfach nur großartig!

Das ist übrigens Monty. Mein neuer Reisebegleiter. Benannt nach dem kleinen süßen Pinguin aus dem Weihnachtswerbespot von John Lewis. Diesen könnt ihr euch gerne hier noch einmal ansehen.

Reisekissen Pinguin

Am Mittwoch, unserem ersten freien Tag, haben wir als erstes einen kleinen Hofrundgang gemacht und anschließend bei den Ziegen im Stall vorbeigeschaut.

Burenziegen Ferienhof Fischer Sörup

Burenziegen Ferienhof Fischer Sörup

Burenziegen Ferienhof Fischer Sörup

Die Ziegen haben im Moment ein ganz weiches, flauschiges Fell. Wie ein Teddybär. Das hat sich total lustig angefühlt, diese zu streicheln.

Burenziegen Ferienhof Fischer Sörup

Danach haben wir voller Vorfreude endlich unser neues Spiel ausprobiert, welches Marc und ich uns gegenseitig zu Weihnachten geschenkt haben. Seitdem waren wir total im Cluedo-Fieber und haben uns jeden Tag mindestens einmal auf Verbrecherjagd begeben. :D

Cluedo

Am Donnerstag machten wir uns gleich morgens auf dem Weg nach Flensburg, um dort ganz gemütlich im Café Barista zu frühstücken und anschließend ein paar Silvestereinkäufe zu erledigen. Doch leider waren dort schon alle Plätze besetzt, sodass wir kurzfristig beschlossen haben, einfach beim Bäcker nebenan frühstücken zu gehen.

Frühstück von Allwörden Flensburg

Danach fuhren wir weiter in den Förde Park und in den CITTI-PARK, um nach einem Rummelpottkostüm für den Silvesterabend zu suchen und das eine oder andere Feuerwerk und Wunderkerzen zu kaufen.

Feuerwerk und Wunderkerzen

Am Freitag haben wir morgens fleißig Marcs Papa beim alljährlichen Berliner backen geholfen. Marcs Papa hat die Berliner im heißen Fett ausgebacken, Marc hat die Berliner mit Marmelade befüllt und ich habe die Berliner in den Zuckerguss oder in den Zucker getaucht. Das nenne ich mal echte Teamarbeit! :)

Berliner backen Ferienhof Fischer Sörup

Berliner backen Ferienhof Fischer Sörup

Bevor wir uns die frischgebackenen Berliner dann nachmittags zum Kaffee schmecken lassen haben, haben Marc und ich uns zwischenzeitlich noch auf dem Weg nach Kronsgaard gemacht, um dort noch ein bisschen frische Luft zu schnappen und am Strand spazieren zu gehen.





Kronsgaard

Kronsgaard

Kronsgaard

Kronsgaard

Kronsgaard

Kronsgaard

Kronsgaard

Den Silvesterabend am darauffolgenden Tag verbrachten wir gemeinsam mit Marcs Familie. Zuerst sind Marc und ich gemeinsam mit ein paar Nachbarn Rummelpottlaufen gewesen. Dies ist ein alter norddeutscher bzw. dänischer Brauch, bei dem Kinder und Erwachsene am frühen Silvesterabend verkleidet von Haustür zu Haustür ziehen, Lieder auf plattdeutsch oder dänisch singen und dafür Süßigkeiten oder auch ein Gläschen Schnaps bekommen. Marc hat sich dieses Jahr als Pirat verkleidet und ich als Katze. Allerdings sehen Marc und ich auf dem Bild schon etwas zersauselt aus. Am Silvesterabend herrschte dort oben nämlich richtiges Shietwedder. Aber das hat dem Spaß keinen Abbruch getan.

Rummelpottlaufen

Anschließend haben wir in kleiner gemütlicher Runde Fondue gemacht und danach einige Runden UNO und Skip-Bo gespielt, um die lange Wartezeit bis Mitternacht und dem lang ersehnten Feuerwerk etwas zu verkürzen.

Fondue

Fondue

Und dann war es auch schon so weit! Um Mitternacht haben wir draußen das wunderschöne bunte Feuerwerk am Himmel bewundert und das neue Jahr selbst mit dem einen oder anderen Feuerwerk und ganz vielen Wunderkerzen begrüßt.

Wunderkerze Kleeblatt

Am Neujahrsmorgen starteten wir dann ganz gemütlich mit einem Neujahrsfrühstück, welches in der alten Schule in Mohrkirch stattfand, in den Tag. Dort gab es frische Brötchen, Kaffee, Orangensaft, Rührei, Wurst, Käse, Honig, Marmelade, Joghurt, Müsli, Obst und noch vieles mehr. Eigentlich alles, was das Herz begehrt. Doch besonders gut haben mir die frischgebackenen Pancakes mit Kirschkompott geschmeckt.Schade, dass ich von dem großen Frühstücksbuffet gar keine Bilder gemacht habe. Das war wirklich lecker!

Den restlichen Nachmittag verbrachten wir damit, neben Cluedo, mal wieder eins, zwei Runden Scrabble zu spielen. Dieses haben wir uns, wie ihr ja vielleicht noch wisst, das Jahr davor gegenseitig zu Weihnachten geschenkt und zählt immer noch mit zu unseren absoluten Lieblingsspielen.

Scrabble

Am Montag nutzten wir das sonnige, fast schon frühlingshafte Wetter und machten uns noch einmal auf dem Weg zum Strand. Zuerst fuhren wir nach Falshöft und gingen dort ein Stündchen am Wasser längs spazieren.

Falshöft

Falshöft

Falshöft

Falshöft

Falshöft

Falshöft

Falshöft

Danach schauten wir noch einmal in Kronsgaard vorbei.

Kronsgaard

Am Dienstag machten wir uns mittags noch einmal auf den Weg nach Flensburg, um dort im Heimathafen zur Abwechslung mal die Käsespätzle mit Schnittlauch und dänischen Röstzwiebeln zu probieren. Diese habe ich, als wir das letzte Mal dort Burger essen waren, zufällig auf der Speisekarte entdeckt und wollte diese unbedingt einmal probieren. Ich liebe nämlich Käsespätzle!

Käsespätzle Heimathafen Flensburg

Am Mittwoch mussten wir uns dann leider schon wieder auf den Heimweg machen. Die Zeit dort oben ist mal wieder viel zu schnell vergangen. Ich hätte gut noch ein paar Tage mehr dort oben verbringen können. Doch um uns die Heimfahrt von Flensburg nach Hannover etwas zu versüßen, haben wir uns noch einmal leckere Berliner mit Vanillepudding vom Bäcker schmecken lassen und während der Autofahrt unser neues Hörbuch weitergehört.

Berliner mit Vanillepudding

Und das war sie auch schon: unsere Woche an der Ostsee.

Ich freue mich schon sehr auf unseren nächsten Besuch an der Ostsee im Frühjahr. Dieses Jahr erwarten die Burenziegen von Marcs Bruder nämlich erneut Nachwuchs. Die kleinen Ziegen sind immer so verspielt und verschmust. Das ist richtig süß! Vielleicht werden es dieses Jahr ja auch wieder kleine Osterlämmer, genauso wie letztes Jahr. :)

Nadine

2017/02/07

Meine Notfall-Kiste

Heute möchte ich euch gerne meine persönliche Notfall-Kiste etwas genauer vorstellen, die vor ein paar Wochen bei uns eingezogen ist und seitdem bei Notfällen jeglicher Art, vor allem, wenn ich in einen Overload (Reizüberflutung) oder in einen Meltdown (Wutausbruch) gerate, zum Einsatz kommt.

Notfallkiste

Auf die Idee mit der Notfall-Kiste hat mich meine Ergotherapeutin gebracht, als wir während der Ergotherapiestunden angefangen haben, eine Liste zu erstellen, in der wir erst die Anzeichen für einen Overload und einen Meltdown gesammelt und anschließend aufgeschrieben haben, woran ich diese merke und was ich dagegen tun kann.

Das Ziel der Notfall-Kiste ist es, möglichst schnell innere Spannungen abzubauen. Deshalb versuche ich immer, sobald ich merke, dass sich ein Overload oder auch ein Meltdown ankündigt oder ich einfach nur angespannt, ängstlich oder unkonzentriert bin, mit verschiedenen Gegenständen aus meiner Notfall-Kiste, die mir gut tun, dagegen an zu steuern, um mich so etwas abzulenken und mich wieder beruhigen zu können. Die Notfall-Kiste befindet sich immer griffbereit in unserem großen Bücherregal im Wohnzimmer – direkt neben all meinen Büchern zu dem Thema Autismus. Auch Marc weiß, wo die Notfall-Kiste zu finden ist und was diese beinhaltet, sodass auch er jederzeit während eines Overloads oder eines Meltdowns Gegenstände aus der Kiste für mich nutzen kann.

Derzeit befindet sich in meiner Notfall-Kiste:

  • meine Overload bzw. Meltdown Liste
  • ein Duschgel
  • ein Duschschaum
  • mehrere verschiedene Badezusätze
  • ein Massageöl
  • ein Igelball
    • weitere Massageutensilien
    • ein Buch
    • eine Entspannungs-CD mit Meeresgeräuschen
    • eine Packung Traubenzucker
    • eine Packung Ohropax
    • ein Döschen Notfall-Bonbons

    Demnächst möchte ich meine Notfall-Kiste gerne noch erweitern und mir unbedingt ein Thera-Band Übungsband zulegen. Das Thera-Band Übungsband ist ein aus Latex gefertigtes Gummiband, mit dem man verschiedene Fitnessübungen machen kann. Da ich in der letzten Zeit immer wieder so nervös, unruhig und angespannt gewesen bin, hat mir meine Ergotherapeutin damit verschiedene Übungen für die Arme und Beine gezeigt und mir dieses sogar für ein paar Tage ausgeliehen. Ich musste nämlich feststellen, dass es mir sehr gut tut, wenn ich in solchen Momenten, mit Druck- und Zugbewegungen dagegen an arbeite.

    Wichtig ist, den Inhalt der Notfall-Kiste regelmäßig zu überprüfen, ob dieser noch die gewünschte Wirkung erzielt. Deshalb sollten die Gegenstände von Zeit zu Zeit auch mal ausgetauscht oder gegen neue Gegenstände ersetzt werden.

    Nadine