2015/05/30

Über Wikingerschach, Renovierungsarbeiten und eine kunterbunte Regenbogentorte

Bevor ich mit dem eigentlichen Post beginne, möchte ich sagen, dass es mir schon wieder etwas besser geht. Die letzten Wochenenden habe ich viel Zeit bei meiner besten Freundin verbracht. Hierbei haben wir sogar ein neues Hobby für uns entdeckt: Wikingerschach spielen. So habe ich gar nicht so viel Zeit zum Traurigsein gehabt. :)

Nun aber zum eigentlichen Post.

Marc und ich waren die letzten zwei Tage sehr fleißig. Wir haben das Regenwetter ausgenutzt und unser Wohnzimmer neu gestrichen. Eine Wand weiß und eine Wand grün. Das haben wir schon lange vorgehabt. Denn das Vanillegelb, was wir uns damals beim Einzug in die Wohnung ausgesucht haben und damit die meisten Wände gestrichen haben, gefällt uns nicht mehr. Es wurde also Zeit für etwas Neues.

Nachdem wir noch ein paar Kleinigkeiten wie Klebeband und Abdeckplanen im Baumarkt gekauft haben (die Farbe haben wir bereits vor ein paar Wochen im Angebot ergattern können) und uns in alte Anziehsachen geschmissen haben, konnte es auch schon losgehen. Wohnzimmermöbel in die Mitte rücken, Abdeckplanen auf dem Boden verlegen, alle Kanten, Steckdosen usw. mit Klebeband abkleben, dann alle Kanten, Steckdosen usw. mit einem kleinen Pinsel vorstreichen und letztendlich die Wände mit der Rolle streichen. Marc mit der großen Rolle, ich mit der Kleinen. Erst weiß, dann grün.

Und schon war es geschafft.

Ich muss jedoch zugeben, dass das Abwaschen der Malutensilien immer eine ganz schöne Schmiererei ist. Das ist bei mir der mit Abstand unbeliebteste Teil beim Streichen. Doch das Platzieren der Möbel ging dieses Mal super schnell. Ich Fuchs habe nämlich ganz am Anfang mit Klebeband markiert, wo genau die Möbel standen. :D

Wir sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Nächste Woche geht’s dann weiter mit unserem Flur – wenn nicht gerade 30 Grad draußen sind.

















Nun freue ich mich schon am Wochenende die neue N#MMER zu lesen. Diese landete bereits letzte Woche in unserem Briefkasten. Doch ich bin noch gar nicht dazu gekommen darin zu lesen. Das muss dringend nachgeholt werden. :)

Nadine

Ach ja. Was ich euch noch zeigen wollte: Ich habe letztes Wochenende für meine kleine Cousine eine kunterbunte Regenbogentorte zum Geburtstag gebacken. Die Torte besteht aus 6 verschiedenfarbigen Biskuitböden und wird mit einer Creme aus Frischkäse und weißer Schokolade umhüllt. Und natürlich mit ganz vielen Smarties verziert (das Wichtigste!). Sehr lecker. Und ein echter Hingucker. Das Rezept für die Regenbogentorte habe ich bei Baby, Kind und Meer gefunden. Ein ganz toller Familienblog übrigens. :)



2015/05/12

Der schwerste Abschied seit Langem ...

Zweieinhalb Jahre, 80 Stunden Verhaltenstherapie und ein Casper Konzert später.


Letzten Donnerstag habe ich meine allerletzte Stunde Verhaltenstherapie gehabt. Die Krankenkasse übernimmt die Kosten für maximal 80 Stunden. Danach ist Schluss. Unabhängig vom Zustand. Erst nachdem man zwei Jahre ausgesetzt hat, ist es wieder möglich, solch eine Therapie zu beantragen.

Doch was ist mit den Menschen, die über die 80 Stunden hinaus Hilfe und Unterstützung benötigen, die vielleicht 86, 93, 101 oder sogar noch mehr Stunden benötigen? Die JETZT und nicht erst in zwei Jahren Hilfe und Unterstützung benötigen? So wie ich? Wenn ich ehrlich bin, fühle ich mich einfach noch nicht stark genug, da draußen ganz allein zurechtzukommen …

Der Abschied ist mir dementsprechend schwer gefallen. Ich bin unendlich traurig darüber, dass meine Verhaltenstherapie nun zu Ende ist und habe große Angst, vor dem, was in nächster Zeit noch auf mich zukommen wird. Die Stunde davor gab es deshalb schon einige Tränen. Und auch dieses Mal musste ich mich ganz schön zusammenreißen nicht jeden Moment loszuheulen. Ein letztes Mal im Wartebereich warten, ein letztes Mal dem netten Herrn mit dem Klapprad, der meistens vor mir einen Termin hat, auf Wiedersehen sagen und einen schönen Tag wünschen, ein letztes Mal unterschreiben, dass ich die Stunde wahrgenommen habe, ein letztes Mal in meinem Sessel sitzen, auf dessen Stoff man tolle Muster mit dem Finger malen kann, ein letztes Mal mit meiner Therapeutin über all das was mich im Moment gerade bewegt reden … Diese Gedanken taten mir unheimlich weh. Dennoch habe ich versucht die letzte Stunde noch einmal für mich zu nutzen. Ich habe mit meiner Therapeutin noch einmal über die schwierige Situation zwischen meinen Großeltern und mir gesprochen, zu welchen ich derzeit leider kaum Kontakt habe. Passend dazu gab es noch eine letzte Kritzelei von meiner Therapeutin. Als das Klingeln des Handyweckers darauf hinwies, dass die Stunde gleich vorbei sein wird, habe ich ihr noch schnell meine Karte zugeschoben, die ich zum Abschied für sie geschrieben habe.

An dieser Stelle ein megagroßes, ganz herzliches, bedeutungsvolles, phänomenales, atemberaubendes, hochgeschätztes, überaus angemessenes, prächtiges, außerordentliches, bemerkenswertes, einzigartiges, beachtliches, überwältigendes, beträchtliches, absolut überragendes, sensationelles … Danke an meine Therapeutin für die vielen, guten Gespräche, all die aufmunternden und ermutigenden Worte und ihre große Hilfsbereitschaft.

Ich werde die Zeit dort immer in guter Erinnerung behalten.

Nachdem meine Therapeutin und ich uns mit einem Händeschütteln voneinander verabschiedet haben, habe ich mich sogleich mit zitternden Knien und Tränen in den Augen auf dem Weg zum Auto gemacht, in dem Marc schon auf mich gewartet hat. Im Regen. Passender hätte das Wetter in diesem Moment zu meiner Stimmung nicht sein können.

Doch auch wenn die Traurigkeit und die Leere, die ich derzeit verspüre, sicherlich noch einige Tage anhalten werden, bin ich mir sicher, dass auch für mich irgendwann wieder die Sonne scheinen wird.

Denn wenn ich eins in den letzten zweieinhalb Jahren gelernt habe, dann, dass nach Regen auch wieder Sonne kommt.

Zum Schluss habe ich noch eine gute Neuigkeit. Marc hat am selben Tag einen Probearbeitstag bei einer Werbeagentur gehabt und konnte den Job tatsächlich für sich ergattern. Das freut mich wirklich sehr. Wenn er die Tage seinen Arbeitsvertrag unterschreiben wird, werden wir darauf noch einmal ordentlich anstoßen.

Nadine


P.S.: Das Lied “Heaven” von The Walkmen läuft bei mir seit Tagen rauf und runter. Dieses habe ich auch am Donnerstag auf der Autofahrt zurück gehört. Allen, die die letzte Folge von "How I met your mother" gesehen haben, dürfte das Lied bekannt vorkommen. Ein wunderschönes Lied!

The Walkmen – Heaven

Our children will always hear
Romantic tales of distant years
Our gilded age may come and go
Our crooked dreams will always flow

Stick with me
Oh you're my best friend
All of my life
You always been

Remember remember
All we fight for

Remember remember
All we fight for

Don't leave me
Oh you're my best friend
All of my life
You always been
Don't leave me now
You're my best friend
All of my life
You always been

Remember remember
All we fight for
Remember remember
All we fight for