2016/09/18

Buchtipp: Ein Kaktus zum Valentinstag - Ein Autist und die Liebe

Da ich mich in den letzten Wochen aufgrund meiner Operation möglichst schonen sollte, habe ich viel Zeit zum Lesen gehabt. So konnte ich endlich die Bücher „Ein Kaktus zum Valentinstag – Ein Autist und die Liebe“ und „Der Junge vom Saturn – Wie ein autistisches Kind die Welt sieht“ von Peter Schmidt anfangen zu lesen, welche ich von meinen Eltern zu meinem 25. Geburtstag geschenkt bekommen habe.

Peter Schmidt, promovierter Geophysiker, IT-Experte und Autor, ist ebenfalls Asperger-Autist. Die Autismus-Diagnose erhielt er allerdings erst im Alter von 41 Jahren. Gemeinsam mit seiner Frau Martina und den beiden Kindern Raphael und Ramona lebt er in Gadenstedt im Peiner Land. Aufmerksam wurde ich auf Peter Schmidt durch die Fernsehsendung 37 Grad, in dem er Anfang dieses Jahres in einem Beitrag über das Asperger-Syndrom neben Denise Linke und Marcello Mazzon zu sehen war (falls ihr den Beitrag noch nicht gesehen habt, könnt ihr euch diesen hier in der Mediathek des ZDFs noch einmal kostenlos ansehen). Ich fand ihn als Mensch und seinen Werdegang auf Anhieb sehr faszinierend. Daher war ich ganz gespannt auf die Bücher von Peter Schmidt.

Heute möchte ich euch hier auf dem Blog als erstes das Buch „Ein Kaktus zum Valentinstag – Ein Autist und die Liebe“ von Peter Schmidt etwas näher vorstellen, in dem er erzählt, wie er seine Frau Martina kennen und lieben gelernt hat.

Ein Kaktus zum Valentinstag

Ein Kaktus zum Valentinstag

Ein Kaktus zum Valentinstag

Auf der Rückseite des Buches ist folgendes über den Inhalt zu finden:

Eine wunderbar stachelige Love Story mit Happy End

Ein Autist und die Liebe? Das ist wie ein schwarzer Schimmel. Unmöglich. Doch Dr. Peter Schmidt wünscht sich eine Familie und so verfolgt er sein Ziel mit wissenschaftlicher Akribie und ungewöhnlichen Mitteln. Menschen betrachtet er lieber von hinten, weil er Hosennähte spannender findet als Gesichter. Mimik kann er nicht deuten und die Regeln des Flirts und des gepflegten Small Talks sind ihm ein Rätsel. Also analysiert er Liebesfilme, erstellt Liebesdiagramme und führt bei geeigneten Kandidatinnen Fahrradausdauer- und Tropentauglichkeitstests durch – bis er die Auserwählte zum Tanz auffordert. Denn schließlich soll die Liebe ja ein Leben lang – und auch auf Reisen! – halten.


Ich habe das Buch nur so verschlungen, da mich als Asperger-Autistin Peters und Martinas Schmidts außergewöhnliche Liebesgeschichte sehr berührt hat und ich es sehr spannend fand, wie die beiden sich trotz aller anfänglicher Schwierigkeiten kennen und lieben gelernt haben. Doch in dem Buch erzählt Peter Schmidt nicht nur auf sehr offene, ehrliche und unterhaltsame Weise wie er nach vielen erfolglosen Versuchen, die Partnerin für das Leben zu finden, Martina durch Zufall in einer Zahnarztpraxis begegnet ist, sondern auch über viele weitere Ereignisse in ihrem Leben wie zum Beispiel den Einzug in die erste gemeinsame Wohnung, die gemeinsame Hochzeit, die gemeinsamen Kinder oder aber auch wie es zu der späten Autismus-Diagnose kam. Und das mit allen Höhen und Tiefen. Hierbei verwendet er immer wieder ganz eigene Wortkreationen, die verdeutlichen, wie er als Autist die Welt wahrnimmt. Zum Beispiel bezeichnet er das Weinen als Gesichtsregnen. Ich muss gestehen: Auch bei mir hätte es im Gesicht an einigen Stellen des Buches vor Rührung fast angefangen zu regnen.

Ein Buch das Mut macht! Auch, wenn Peter Schmidt den einen oder anderen Umweg gehen musste, um seine große Liebe zu finden, beweist er, dass es als Autist, entgegen vieler Annahmen, genauso möglich ist, eine glückliche Beziehung zu führen und eine eigene Familie zu gründen. Daher kann ich das Buch sowohl Betroffenen, als auch Angehörigen nur empfehlen!

Besonders gefreut habe ich mich übrigens über die vielen persönlichen Familienfotos, die in der Mitte des Buches zu finden sind. Diese unterstreichen noch einmal die außergewöhnliche Liebesgeschichte von Peter und Martina Schmidt.

Nadine



2016/09/11

Meine Operation + Tipps für eine bevorstehende Operation

Die Tage brauchte ich mal wieder eine extra große Portion Mut. Mir musste nämlich erneut mithilfe einer lokalen Betäubung ein Muttermal auf dem Rücken entfernt werden, da sich dieses dunkel verfärbt hatte und so kurzzeitig der Verdacht auf Hautkrebs bestand. Außerdem sollte mir an demselben Tag eine Warze an der Schulter und eine Warze am Knie entfernt werden.

Dreckspatz Hab Mut Bad

Ich muss an dieser Stelle gestehen, dass ich riesengroße Angst vor jeglichen ärztlichen Eingriffen habe, vor allem vor Operationen, da ich sehr schmerz- und berührungsempfindlich bin. Der Gang zum Hautarzt hat mich daher sehr viel Überwindung gekostet. Schon Tage davor drehten sich meine Gedanken unaufhörlich um die bevorstehende Operation und ich war furchtbar nervös und angespannt.

Da Marc an dem Tag arbeiten musste, begleitete mich meine Mama zu meinen Termin beim Hautarzt (vielen, vielen Dank noch einmal dafür!). Ich musste dort zum Glück nicht lange warten und kam gleich dran. Nachdem meine Hautärztin die Stelle auf dem Rücken mit einer Spritze lokal betäubt hat, schnitt sie mit der Hilfe einer Assistenzärztin das Muttermal heraus und nähte anschließend die entstandene Wunde mit genau sechs Stichen wieder zu. Ich habe kaum etwas davon gespürt. Nur das Nähen fand ich sehr unangenehm. Währenddessen war ich auf einmal wieder so nervös und angespannt, sodass meine Hautärztin kurzzeitig befürchtete, ich könnte mich zu sehr verkrampfen oder sogar ohnmächtig werden. Sie hat deshalb meine Mama gebeten, zu mir zu kommen und meine Hand zu halten, damit ich mich wieder etwas beruhige. Danach entfernte mir meine Hautärztin ebenfalls unter örtlicher Betäubung die Warze an der Schulter. Bei der Warze am Knie waren wir uns jedoch beide einig, dass ich mir diese an einem erneuten Termin entfernen lassen werde. Diese hätte nämlich auch nochmal mit eins, zwei Stichen genäht werden müssen. Doch das wollte mir meine Hautärztin an dem Tag nicht mehr zumuten. Und dann hatte ich es endlich geschafft!

Zwei Wochen später musste ich noch einmal erneut die Zähne beim Fädenziehen zusammenbeißen. Davor hatte ich nämlich fast mehr Angst, als vor der eigentlichen Operation. Doch das Fädenziehen war nur halb so schlimm wie befürchtet. Innerhalb weniger Minuten waren diese herausgezogen. Währenddessen habe ich übrigens ganz fest einen meiner Knetbälle in meinen Händen gehalten, um mich etwas von dem unangenehmen Gefühl abzulenken.

Mittlerweile geht es mir wieder ganz gut. Die Wunde ist bisher gut verheilt und ich merke, wie die Schmerzen von Tag zu Tag immer weniger werden und ich mich immer besser bewegen kann, sodass ich fast wieder meinen gewohnten Alltag nachgehen kann. Auch duschen darf ich endlich wieder, was bei den sommerlichen Temperaturen, die im Moment draußen herrschen, ja auch nicht ganz unwichtig ist. Doch das wichtigste ist, dass sich der Verdacht auf Hautkrebs zum Glück nicht bestätig hat!

Zum Schluss habe ich noch einmal ein paar Tipps gesammelt und aufgeschrieben, die nicht nur mir vor meiner bevorstehenden Operation sehr geholfen haben, sondern auch sicherlich hilfreich für den einen oder anderen von euch sein könnten.

  • Ängste, Sorgen oder auch Probleme wie z.B. eine erhöhte Schmerz- und Berührungsempfindlichkeit vorab beim behandelnden Arzt ansprechen und diesen während des Eingriffs um besonders viel Vorsicht bitten
  • das Gedankenkarussell stoppen und sich - wenn überhaupt - erst Gedanken darüber machen, wenn es soweit ist!
  • belastende und überreizende Situationen meiden
  • Entspannungsübungen machen wie z.B. Progressive Muskelentspannung, Klopfen oder Autogenes Training
  • sich noch einmal ganz bewusst Zeit für sich selbst nehmen und etwas Schönes und Entspannendes machen wie z.B. ein Bad nehmen oder ein Buch lesen
  • natürliche Arzneimittel wie z.B. Neurexan unterstütztend gegen die Nervösität und innere Unruhe einnehmen
  • jemand Vertrautes als Begleitung zu dem Termin mitnehmen
  • während des Eingriffs oder des Fädenziehens z.B. mit Kopfhörern Musik hören oder einen Knetball in den Händen kneten, um sich abzulenken
  • eine Belohnung in Aussicht stellen

  • Nadine

    2016/09/04

    DIY: Kunterbunte Knetbälle

    Heute habe ich zur Abwechslung mal einen kleinen Do-it-Yourself-Post für euch, in dem ich euch gerne zeigen möchte, wie ihr einen kunterbunten Knetball wie diesen zum Stressabbau in wenigen Schritten ganz einfach selbst herstellen könnt.

    Knetball Herz

    Die Knetbälle kommen bei mir im Alltag sehr häufig zum Einsatz. Immer wenn die innere Anspannung zu groß wird, greife ich zu einem meiner vielen Knetbälle und drücke diesen in meiner Hand zur Entspannung zusammen. Auch wenn ich unterwegs bin, benutze ich die Knetbälle häufig, da sie so schön klein und unauffällig sind. Deshalb befindet sich auch immer mindestens einer der Knetbälle in meiner Umhängetasche.

    Nun aber zu der Anleitung.

    Ihr braucht:

    • Luftballons
    • Trichter
    • Löffel
    • Füllmaterial wie z.B. Milchreis, Mehl oder Sand
    • Schere

    Und so geht's:

    1. Den Luftballon eins, zwei Mal hintereinander aufpusten oder mit den Händen ein paar Mal vorsichtig auseinander ziehen, sodass sich dieser etwas dehnt.

    2. Den Luftballon über einen Trichter stülpen und diesen mithilfe eines Löffels mit Milchreis, Mehl oder Sand bis zum Luftballonhals befüllen. Jedes Füllmaterial fühlt sich anders in den Händen an. Probiert einfach verschiedene Füllungen aus, um herauszufinden, welche euch am besten gefällt.

    3. Den Luftballon fest verknoten und das überschüssige Gummi am verknoteten Ende mit einer Schere abschneiden.

    Fertig!

    Noch etwas stabiler und sicherer wird der Knetball, wenn man den Luftballonhals eines weiteren Ballons abschneidet und diesen vorsichtig über den bereits befüllten Luftballon stülpt, sodass sich das verknotete Ende innen befindet.

    Viel Spaß beim Nachmachen!

    Nadine